Da das PMS erst seit dem Jahr 2000 den Status eines anerkannten Krankheitsbildes hat, ist der Kenntnisstand zu den Ursachen und Auslösern noch nicht endgültig geklärt. Man geht jedoch stark davon aus, dass das PMS durch ein Hormonungleichgewicht ausgelöst wird. Sicher ist nach momentanem Kenntnisstand lediglich, dass die Beschwerden rund um das PMS durch den Menstruationszyklus ausgelöst werden. Sobald bei Frauen die Wechseljahre einsetzen, verschwinden die PMS Beschwerden. Wird der Menstruationszyklus künstlich vollständig unterdrückt, verschwinden in der Regel auch die PMS Symptome.
Das prämenstruelle Syndrom hängt direkt mit dem Hormonhaushalt während des weiblichen Zyklus zumsammen. Um die Ursachen des PMS richtig zu verstehen, sollte frau deshalb auch über die verschiedenen Phasen und Hormonveränderungen Bescheid wissen, denen sie Monat für Monat ausgesetzt sind. Der weibliche monatliche Zyklus untergliedert sich in zwei Phasen. Der Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung und erstreckt sich bis zum Eisprung, der das Ende der ersten Zyklushälfte markiert. Die zweite Hälfte des Zyklus erstreckt sich vom Eisprung bis zur nächsten Periode.
In der ersten Zyklushälfte ist eher das weibliche Hormon Östrogen aktiv. In dieser Phase reifen die Eibläschen, die Follikel heran aus denen sich beim Eisprung eine zur Befruchtung bereite Eizelle entwickelt. In dieser Phase des Zyklus fühlen sich die meisten Frauen besonders energiereich und stabil, da die Dominanz des Hormons Östrogen die Stimmung anheben kann. Die zweite Zyklushälfte dagegen wird von dem Hormon Progesteron bestimmt. Bei vielen Frauen ist aber nicht genug natürliches Progesteron vorhanden. In diesen Fällen spricht man von einer Östrogendominanz.
Der Östrogenabfall, der nach dem Eisprung in der Mitte des Zyklus stattfindet, gehört zu den angenommenen Auslösern für das lästige prämenstruelle Syndrom (PMS). Nach dem Östrogenabfall sollte das Hormon Progesteron (Gestagen) das aktive Hormon im weiblichen Körper sein. In vielen Fällen " übernimmt" das Gegenspieler- Hormon Progesteron (Gestagen) nach dem beim Eisprung erfolgten Östrogenabfall aber nicht in ausreichendem Maße die Steuerung des weiblichen Zyklus. Das heißt, bei vielen Frauen ist in der zweiten Zyklushälfte ein Mangel an Progesteron vorhanden, so dass ein allgemeines Hormonungleichgewicht entstehen kann. Dieses Ungleichgewicht ist ein möglicher Auslöser für das prämenstruelle Syndrom. Deshalb hilft in vielen Fällen die längerfristige Einnahme vom Progesteron gegen die PMS Beschwerden. Durch die zusätzliche Einnahme von Progesteron kann so dem hormonellen Ungleichgewicht entgegen gesteuert werden.
PMS tritt bei den betroffenen Frauen in der zweiten Zyklushälfte, also nach dem Eisprung auf. Der Beschwerdezeitraum kann sich von sieben Tagen bis zu zwei Wochen erstrecken und endet mit dem Einsetzen der Menstruation.
Viele Frauen fragen sich, wie genau das Hormonungleichgewicht sich auf die PMS Beschwerden auswirkt. Der Mangel an Hormonen, der hinter dem PMS steckt, beeinflusst eine ganze Reihe von körpereigenenen Vorgängen. Beispielsweise wirkt sich ein möglicher Östrogenmangel auch auf die Produktion bestimmter Neurotransmitter (Botenstoffe) der Hirnanhangdrüse, wie beispielsweise das für positive Gefühlsregungen mitverantwortliche Serotonin.